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28./29.10.1960
Kunstgespräch 1960
Diskussionsleitung
Dr. Rudolf
Krämer-Badoni
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Frankfurter Kunstverein
unter dem Protektorat von Herrn Stadtrat Dr. Karl vom Rah
Veranstalter:
GESELLSCHAFT FÜR NEUE KUNST E.V. Frankfurt a.Main
und die Redaktion DAS KUNSTWERK (Agis-Verlag)
„NEUE DEUTSCHE TENDENZEN“
mit Beiträgen von:
Max Bense, Franz Roh, K. Jürgen-Fischer, Gillo Dorfles
AUSSTELLUNG ANLÄSSLICH DES KUNSTGESPRÄCHS 1960:
Hajo Bleckert (3 Bilder), Bartels, Holweck, Göpfert, Mack, Piene,
Sellung
Katalog-Umschlagbild: Hajo Bleckert "mechanische strukturen“ |
mit
Prof. Dr.
Umbro Apollonio,
Dr. Werner Hoffmann, Dr. Juliane Roh,
Dr. Udo Kultermann, Dr. Herta Wescher, William E. Simmat, Bernd
Schultze |
1960 Nov./Dez.
"Vernissage“ 9-10 KUNST-KRITIK-
KONTAKTE
AGIS-VERLAG
BADEN-BADEN |
Beitrag zu: "Kunstgespräch 1960“
„NEUE DEUTSCHE TENDENZEN“
Foto: "Zwei Augen-Blicke vor den Bildern von Hajo Bleckert“ |
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1961
das kunstwerk
10-11 April/Mai
AGIS-VERLAG
BADEN-BADEN
(Siehe Publikationen 60er-Jahre:
kunstwerk 61)
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NEUE DEUTSCHE TENDENZEN
- dieser Artikel löste den
öffentlichen Prioritätenstreit "Bleckert / Piene“ aus -
Ausschnitt:
"... Von den Voraussetzungen des Konstruktivismus aus erarbeitete der
Brasilianer Almir Mavignier (geb.1925) seine
kontrastfarbigen, schematisch gegliederten Punktfelder.
Eine Methode, mittels Folien, Metallgitter und dergleichen auf
halbmechanischem Wege Punktraster herzustellen, führte der
Deutsche Hajo Bleckert ein. Seine subtil gestuften
Punktanordnungen gerieten bald in den Schatten des agileren Otto
Piene (geb.1928),
der das Verfahren übernahm und die Graustrukturen Bleckerts
in Rot, Gelb und Gold verwandelte. |
Alexander Leisberg (Pseudonym
von
K.Jürgen-Fischer) |
1961 Juli, 03.
Deutsche Zeitungs-
Nr. 150 |
"Kritik der Kritik" "Das Kunstwerk" und neue Tendenzen
Ausschnitt:
"... Die zweite Zielscheibe ist Otto Piene. Ohne Beweis wird
behauptet, er habe sein malerisches „Verfahren“ von Hajo Bleckert
übernommen. Die Tatsachen sind anders. Bleckert hat im Laufe einiger
Experimente sogenannte frottages aus der Rückseite seines Radios
gemacht; da sie keine nennenswerten Resultate ergaben, legte er sie bald
beiseite.
Piene kann sie zu dieser Zeit nicht gesehen haben. Erst als Pienes
Lichtexperimente und später seine Rasta-Bilder bekannt wurden, holte
Bleckert seine mißlungenen Experimente wieder heraus und meldete das
geistige Urheberrecht an. Jeder, der Bleckerts völlig uninteressante und
unkünstlerische neue Rasta-Bilder in der Ausstellung „30 junge Deutsche“
in Schloß Morsbroich gesehen hat, muß wissen, wieviel Anspruch auf
künstlerische Originalität oder Qualität er haben kann. …“
|
John
Anthony Thwaites |
1961 Juli, 13.
Deutsche Zeitung
Nr. 159 |
Für und Wider – "Kritik der
Kritik", vom 3.7.61
Zu den Attacken des J.A.Thwaites:
Ausschnitt:
„... Was Yves Klein betrifft, so will ich meine Ansicht über diesen
Maler, mit der ich in der ernsthaften Kunstkritik nicht allein stehe, hier
nicht wiederholen. Auch ein für Urteilsbildung von Thwaits so wichtiger
Künstler wie Norbert Kricke (Thwaits gibt an anderer Stelle zu, das
meiste über Kunst von Künstlern gelernt zu haben) hat sich von Klein
distanziert. Höchst verwunderlich, wie Thwaits Projekte Kleins, die noch
nicht in Erfüllung gegangen sind, wie er schreibt, als Kritiker vertreten
will, wenn er mir zum Vorwurf macht, ich priese im Fall des Malers
K.O.Götz Arbeiten an (?), die noch nicht existieren. Hier vollends
verheddern sich die Fäden einer Argumentation, die nicht logisch, sondern
willkürlichen Eingebungen der Emotion verfährt.
Diesen Eingebungen entsprechend sitzt Thwaites über den
Maler Hajo Bleckert zu Gericht. Einerseits kann er den auch
ihm bekannten Tatsachen gemäß nicht umhin zuzugeben, daß Bleckert
früher als Piene seine Rasterbilder
entwickelte, andererseits verdammt er meine Erwägung dieses für die
Beurteilung beider Maler tragweiten Sachverhalts.
Noch absurder zu behaupten, Bleckerts einstiger
Ateliernachbar Piene könne dessen Arbeiten seinerzeit nicht
gesehen haben, was den wiederholten Bezeugungen des mit Piene kollaborierenden
Malers Heinz Mack widerspricht.
Bleckert die Originalität abzusprechen, ist in diesem
Zusammenhang wiederum unlogisch.“ |
K. Jürgen-Fischer |
1961 Juli, 14.
Deutsche Zeitung |
Zu Artikel: „Kritik der Kritik“, vom 3.7.61 (Thwaites)
Ausschnitt:
"... Es sei mir gestattet, zu dem Absatz, der mich betrifft, Stellung
zu nehmen.
Er beginnt mit dem Satz: „... >Die zweite Zielscheibe ist Otto
Piene. ...<
… Nun ja. Auch Thwaites scheint ganz offenbar von der
durchaus zutreffenden Vorstellung auszugehen, daß ich das Rastersystem
als bildaufbauendes Element schon vor Piene angewandt habe.
Es geht mir eigentlich gar nicht um die Priorität der Methode, sondern um
die Feststellung des Kritikers, daß ich unberechtigerweise das „geistige
Urheberrecht“ in Anspruch genommen hätte. Wenn hierbei das geistige
Urheberrecht als Qualitätsmerkmal verstanden wird, so sind für mich
jedenfalls die geistigen Dinge irreversibel und insoweit auch nicht
aneignungsfähig. Es mutet zumindest etwas seltsam an, wenn der Kritiker
bei der wahrheitsgemäßen Darstellung des Artikels in der Zeitschrift „Kunstwerk“
den Beweis für die Übernahme der Methode durch Piene
vermißt und dann selber keinen Beweis für seine Meinung antritt, daß
meine in der Ausstellung Morsbroich gezeigten Bilder "uninteressant und
unkünstlerisch“ seien.
… Nebenbei bleibt zu vermerken, daß gerade auch das Museum
Morsbroich eine meiner Arbeiten angekauft hat.
… Alles in allem ist zu sagen, daß der Kritiker hinsichtlich der
neuen Tendenzen in der Kunst das Ohr ganz sicher zu wenig am Boden hat." |
Hajo Bleckert |
1961
Deutsche Zeitung |
Zu Artikel: Für und Wider – "Kritik der Kritik", vom
13.7.61 (K.Jürgen-Fischer)
Ausschnitt:
"... Ich verwahre mich auch dagegen, in der Streitfrage "Piene
oder Bleckert“
von Herrn Jürgen- Fischer als Zeuge aufgerufen zu
werden; d.h., wenn ich bekundet habe, daß ich in der Tat die ersten
Rasterzeichnungen im Atelier des Malers Bleckert
sah, dann bezeuge ich damit nicht, daß der Maler Piene
ebenfalls diese Rasterzeichnungen in diesem Atelier gesehen
hat. Diese Schlußfolgerung unterlief Herrn Jürgen-Fischer.“ |
Otto-Heinz Mack |
1961 Juli, 19.
Deutsche Zeitung
|
Zu Artikel: Für und Wider – "Kritik der Kritik", vom
13.7.61 (K.Jürgen-Fischer)
"Intellektuelle Redlichkeit?"
Ausschnitt:
"... Es sei aber ergänzend bemerkt, daß der von K.J.F.
ins Feld geführte Maler Bleckert nur kurze Zeit mein
Ateliergenosse war, und zwar ein paar Monate im Sommer 1955,
zusammen mit drei weiteren Künstlern. Die Rasterarbeiten
aus diesem und dem folgenden Jahr sind vorwiegend in meiner Wohnung und
nur zu einem Teil im Atelier entstanden. Glücklicherweise sind sie aber
zum Teil erhalten und von Interessierten jederzeit zu besehen. Ihre
Entstehungszeit läßt sich exakt belegen. Die im Ausstellungskatalog
"30 junge Deutsche" (Leverkusen, Schloß Morsbroich) von Herrn
Bleckert gemachte Angabe „seit 1956 Rasterbilder“
ist entweder eine Vordatierung oder es muß sich dabei um Arbeiten
handeln, die ich und meine Freunde nie gesehen haben. Rasterbilder,
die ich kenne, hat Herr Bleckert erst Monate nach mir
gemalt.
Bei den Arbeiten, die mich inspiriert haben sollen, handelt es sich
dagegen um winzige Graphit- oder Kohlezeichnungen,
die Herr B. wohl selbständig gefunden hat, jedoch gleich wieder
aufgab, um sich anderen Themen zuzuwenden. Meine oben erwähnten Rasterarbeiten
liegen zeitlich sehr viel früher, sind an Umfang und Vielseitigkeit und
schließlich Erkenntnis dess relevanten Problems den von Herrn Fischer
bemühten weit voraus (siehe Z E R O 3) - bleibt also nur noch das
Argument, mein „Kollaborant“, Heinz Mack, hätte die Fischer-Version
bestätigt. Dazu ist zu sagen, daß H.M. zu jener Zeit nicht
den engen Kontakt zu mir und meiner Arbeit hatte wie heute.“ |
Otto Piene |
1961 Juli
Vernissage 5-6/II
KUNST-KRITK-KONTAKTE
AGIS-VERLAG
BADEN-BADEN
(Siehe Publikationen 60er-Jahre: VERNISSAGE) |
Zu Artikel: "Intellektuelle Redlichkeit", vom 19.7.61
(Otto Piene)
„Horrido“
Ausschnitt:
"... Was die Priorität der Entdeckung und Anwendung
des Rastersystems anbelangt, so ist folgendes festzustellen:
Tatsache ist, daß ich mich nachweislich bereits im Jahre 1956 mit
Rastermalerei beschäftigt habe, und zwar konsequent.
Die Kenntnis Pienes von meinen Rasterarbeiten
zum Kriterium für die Priorität zu erheben ("Rasterbilder,
die ich kenne hat Bleckert erst Monate nach mir gemalt"), geht
ganz
ohne Zweifel fehl. Wie er in seiner Lesezuschrift eingesteht, hat er
sich in den Jahren 1955 und 1956 lediglich an „Licht- und
Buchstabenrastern“ versucht, allerdings nicht in dem (wenigstens 1955
noch) gemeinsamen Atelier, sondern seltsamerweise in der Stille seines
privaten Kämmerleins.
Demgemäß erkennt auch sein Weggenosse und Intimus Otto-Heinz Mack mit
erstaunlicher Offenheit an, daß er in der Tat die ersten
Rasterzeichnungen im (nunmehr benachbarten) Atelier Bleckert sah."
Streithelfer Mack versagt es sich jedenfalls, öffentlich zu
bezeugen, v o r seiner Beobachtung in meinem in dem selben Hause gelegenen
Atelier ähnlich oder artverwandte Rasterarbeiten bei Piene
vorgefunden zu haben.
Tröstlich immerhin, daß auch Piene nicht daran vorbeikommt,
einzuräumen, daß "winzige Graphit- und Kohlezeichnungen“ Bleckert
wohl selbständig gefunden hat.
Sicher ist, daß Piene und ich auf der Ausstellung "Das rote Bild"
im Frühjahr 1958 erstmals mit Rasterbildern an die Öffentlichkeit
getreten sind.“ |
Hajo Bleckert |
1961 Sept., 05.
Brief
an Herrn Piene |
Zu Artikel: "Intellektuelle Redlichkeit?", vom
19.7.1961 (Otto Piene)
Ausschnitt:
"... Von vornherein war mir klar, daß Sie und Heinz Mack es
waren, die Thwaites zu seinem dreisten Angriff gegen meinen
Artikel "Neue Tendenzen" verleitet haben, denn anders
sind gewisse Details, die er in seiner Attacke verbreitet, nicht
verständlich.
Bleiben wir bei Ihnen. Mit Übersendung der Publikation "Zero"
3 wollen Sie mir die frühe und unabhängige Entwicklung Ihrer
Raster- und Lichtmalerei nachweisen. Den Abbildungen in dieser Schrift
zufolge beginnt das Rastermotiv in Ihrer Produktion 1955, also eben zu der
Zeit, in der Sie, wie zugegeben, neben Bleckert wohnten.
Dabei handelt es sich im ersten Bildbeispiel zur Sache um den Ausschnitt
einer Collage, wie sie zu den Schulaufgaben jedes Werkunterrichts gehört.
Viel kann ich daraus nicht ersehen. Bei den folgenden Lichtrasteraufnahmen
darf ich annehmen, daß hier nachträglich Fotografien mit Hilfe damals
entwickelter Vorrichtungen gemacht worden sind. Ihr dokumentarischer Wert
ist zweifelhaft.
Von 1956/57 sind dann – bezeichnenderweise wieder im Ausschnitt
(warum nicht das Ganze, Herr Piene?) - zwei Bilder reproduziert, deren
informelle Problematik (Thieler) geläufig ist. Dann erst erfolgen 3
Rasterbilder von1957.
Ausdrücklich mit der Absicht, die Priorität
sicherzustellen, überreichte mir Heinz Mack, der heute die Stirn hat,
seine Bezeugung zu bestreiten, 1957 Fotos nach Zeichnungen Bleckerts, die
eine Entwicklung zeigen, aus der jeder schließen kann, daß
ihnen einfachere Versuche vorausgegangen sind.
Diese von Ihnen so gering geschätzten Kohlezeichnungen sind, wie auch
Herr Thwaites in seiner "Kritik der Kritik" bestätigt, mittels der
gelochten Rückwand eines Radios hergestellt.
S i e s e l b s t bescheinigen Bleckert, daß er seine Rasterbilder
unabhängig von Ihnen entwickelt hat. Gleichzeitig bestehen Sie
trotz seinerzeitigen Ateliernachbarschaft darauf, daß Ihre Rasterbilder
ohne Anregung Bleckerts entstanden sind. Das ist möglich,
wenn auch nicht wahrscheinlich. So gut wie unmöglich aber ist, daß Ihr
von mir selbst beobachtetes Verfahren, Bilder mittels gelochter Pappen
herzustellen, wie sie Bleckert in Gebrauch hatte, nicht
übernommen wurde.
Spreche ich in meinem Aufsatz "Neue Tendenzen" nicht
in erster Linie von diesem halbmechanischen Verfahren? Die
mindestens technischen Anregungen Bleckerts betreffen, wie ich hier
anfügen möchte, auch Heinz Mack. Als Mack noch
bestimmte Bilder von Tapies plagierte, die er kurz zuvor bei
einem Besuch des Malers in Barcelona gesehen hatte, zeigte Bleckert
in Düsseldorf Bilder in einer Grisailletechnik, wie sie später in den
Arbeiten von Mack auftauchten.
Dies alles wäre wirklich und wahrhaftig nicht so erheblich, wenn der
Maler Hajo Bleckert nicht von Anfang Ihrer Zusammenarbeit
mit Mack an Ihrer beiderseitigen Diffamierung seiner
freilich kleineren, aber nicht folgenlosen Produktion ausgesetzt gewesen
wäre.
Zur Frage, warum ich sie nicht künstlerisch, sondern moralisch
angegriffen habe, können Sie sich jetzt vielleicht selbst die Antwort
geben. Wenn Sie eine Originalität in Anspruch nehmen, die nicht
existiert, werden Sie wissen, warum sie es tun. Weil Sie sorgen, daß der
einzige Pfiff Ihrer Produktion in ihrer Neuartigkeit beruhen könnte. Für
den Beweis dieser Neuartigkeit setzten Sie so jedes Mittel ein. Wie sie
selbst sagen, habe ich über Ihre Produktion nicht künstlerisch, sondern moralisch
geurteilt. Aber bei Ihren rein moralischen Urteilen
über Bleckert vermuten Sie richtig, daß vom Moralischen
aus ein Schatten auf eine künstlerische Produktion fallen kann, zumal auf
eine Produktion, die sich wie die Ihre ganz an die Prioritätsfrage
und den dazu gehörenden Ehrenkodex klammert.
Sie geben mir also die Handhabe, Ihre und Macks Arbeit
künstlerisch nun erst recht als die Pose zu erkennen, die sie in
Wahrheit ist, als die Großsucht wildgewordener Dekorateure, die sich in
den Tricks der Werbung auskennen. Ihre neue Publikation "Zero" -
dieses Produkt des Wirtschaftswunders (das entscheidende Manifest von
Braun war kein Modekatalog) gibt darüber das beste Zeugnis.
… Mit solchen hochstaplerischen Manipulationen der Gehässigkeit, zu
der die öffentliche Lüge passt, er habe in Ihrem Prioritätenstreit
mit Bleckert nicht gegen Sie zeugen wollen, kann Mack
zweifellos seinesgleichen imponieren, mich aber nicht treffen. ...“ |
K.Jürgen-Fischer |
1961 Sept., 08.
Brief
an Herrn Fischer |
Zu Brief vom 5.09.1961 (K. Jürgen-Fischer )
Ausschnitt:
"... Nehmen Sie zur Kenntnis:
Die Technik des Lichtrasters mittels perforierter Platte aus Pappe,
Metall oder Ähnlichem habe ich entwickelt, die Technik über der
Radio=Rückwand Strukturen auf Papier durchzurubbeln, hat B.
entwickelt. Diese Technik macht ihm niemand streitig .
Wenn ich sage, daß er das unabhängig gefunden hat, so bezieht sich
das auf diese Frottagen mit Kohle oder Graphit, es hat nichts zu
tun mit mit meiner viel umfassenderen und komplizierteren
Entwicklung der sog. Rasterbilder, …
… Die Grisaillen von B. und M.,
von denen Sie sprechen, kann ich mir nicht mehr vorstellen; es ist mir
aber auch nicht möglich, irgendeine Beeinflussung in der von Ihnen
angegebenen Richtung zu erkennen.
Herrn B. zu diffamieren war nicht nötig. Er setzte sich
selbst in das rechte Licht.
Die Sache mit der Moral ist immer schwierig, wenn man
alles für einen Trick hält, ist einem nicht zu helfen. Ich habe Bleckerts
moralische Integrität deshalb in Frage gestellt, weil sie
ihn in einer m o r a l i s c h e n Attacke gegen mich als Kronzeuge
anführen, künstlerisch über ihn zu urteilen, überlasse ich sowieso
Ihnen und anderen (abgesehen davon schätze ich ihn künstlerisch
viel höher als Sie, denn er ist ein künstlerischer Mensch).
Die Prioritätsfrage ist sowieso weitgehend eine Qualitätsfrage.“ |
Otto Piene |
1965
Econ-Verlag |
"Der Schlüssel zur Malerei von
heute“ (Siehe Publikationen 60er-Jahre: Seite 379) |
Karl Ruhrberg |
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